IIASA leidet unter Abhängigkeit von den USA

Millionenloch gefährdet Spitzenforschung: US-Zahlung an IIASA bleibt aus

Worum geht’s?

Das renommierte Internationale Institut für Angewandte Systemanalyse (IIASA) in Laxenburg, ein global führendes Forschungszentrum für Klimawandel, Energie und nachhaltige Entwicklung, steht vor einer massiven Finanzierungskrise. Die USA haben ihren Mitgliedsbeitrag für 2024 nicht überwiesen, und auch für das laufende Jahr zeichnet sich keine Zahlung ab. Laut „Presse“ fehlen damit rund 2,2 Millionen Euro – fast sieben Prozent des Jahresbudgets von über 30 Millionen Euro.

Eine weitere Auswirkung der aktuellen politischen Situation in den USA

„Die jüngsten geopolitischen Entwicklungen – insbesondere in den Vereinigten Staaten – haben zu erheblicher Unsicherheit hinsichtlich der Mitgliedsbeiträge geführt“, heißt es in einem internen IIASA-Papier. Seit seiner Rückkehr ins Amt im Januar 2025 kürzt US-Präsident Donald Trump Zahlungen an zahlreiche internationale Organisationen und Forschungsinstitute (Die Presse).

Um den drohenden Ausfall abzufedern, hat das Institut drastische Maßnahmen eingeleitet: Mitarbeiter verzichten freiwillig auf Teile ihres Gehalts, Forschungsbudgets werden gekürzt, und die verbleibenden 17 Mitgliedsstaaten prüfen eine Erhöhung ihrer Beiträge. Derzeit stemmen diese rund 40 % der Finanzierung.

Ein Ausfall bliebe nicht ohne Folgen

Das 1972 während des Kalten Krieges gegründete IIASA gilt als neutrale Plattform für internationale Forschung und liefert bis heute zentrale Beiträge für UNO-Klimaberichte und globale Nachhaltigkeitsstrategien (IIASA-Historie). Experten warnen, dass ein dauerhafter US-Ausstieg nicht nur das Institut, sondern die internationale Wissenschaftskooperation insgesamt schwächen könnte.

Folgen eines dauerhaften US‑Rückzugs

Fachleute warnen: Fällt der US-Anteil dauerhaft weg, droht eine erhebliche Schwächung der internationalen wissenschaftlichen Zusammenarbeit. IIASA liefert wesentliche Daten für globale Prognosen und Politikberatung – vom Weltklimarat (IPCC) bis zur COP-Finanzpolitik. Ohne stabile Finanzierung könnten Forschungsprojekte verzögert oder ganz gestoppt werden

Statement der SPÖ Laxenburg

Rund um das internationale Institut am Schlossplatz gibt es immer wieder Fragen zu Bedeutung und Qualität, und gelegentlich Vorwürfe der Intransparenz und – wie aktuell – der Abhängigkeit von Förderern, somit direkt von den USA – es wäre an der Zeit, eine klare Lösung dafür zu finden, dass Wissenschaft und Forschung unabhängig bleiben und nicht unter dem jeweiligen aktuellen politischen Geschehen leidet.

Das Spiel mit der ausbleibenden Unterstützung ist übrigens nicht neu – schon 1982 gab es nach diplomatischen Verstimmungen eine Unterbrechung der Förderung, die dann allerdings dank privaten Spenden überwundern werden konnte.

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